
Kann die IT-Abteilung die Umweltbilanz von Unternehmen verbessern und Kosten senken?
Nachhaltiges Handeln ist immer mit einer ganzen Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen verbunden. Trotzdem konzentrieren sich viele Firmen immer noch stärker darauf, ihr Image bei ihren (immer umweltbewusster werdenden) Kunden zu verbessern, die Vorschriften zu erfüllen und das nötige Personal einzustellen, als wirklich nachhaltiger zu werden.
Sie betrachten die Nachhaltigkeit hauptsächlich als Aufgabe der Marketingabteilung, statt als Aufgabe des ganzen Unternehmens. Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen, die oft mehr Schein als Sein sind, beschränken sich meist nur auf das, was unbedingt nötig ist, um den Kunden das zu zeigen, was sie sehen wollen.
Viele Unternehmen scheuen sich auch vor den Kosten, die auf sie zukommen könnten, wenn sie neue Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Umweltbilanz einführen. Doch auch wenn diese Ängste völlig verständlich sind, sollten sich diese Unternehmen einmal vor Augen halten, dass sie mit Sicherheit erhebliche Kosten sparen würden und ihre Geschäfte viel rentabler machen könnten, wenn sie nachhaltiger werden würden.
Doch nicht nur das: Die Anwendung nachhaltiger Praktiken kann sogar das Geschäftsergebnis eines Unternehmens unmittelbar und messbar verbessern, was wohl ein Argument ist, das auch die größten Zweifler überzeugen wird. Dabei sind die Erkenntnisse und das Know-how der IT-Abteilung von entscheidender Bedeutung.1
Unlängst haben wir eine Umfrage unter mehr als 1.200 IT-Managern in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien durchgeführt, die ergab, dass die Nachhaltigkeitsbemühungen vieler Unternehmen hauptsächlich auf dem Wunsch beruhen, Kosten zu sparen, während die Verbesserung ihrer Umweltbilanz nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Dabei ist es in vielen Fällen sogar möglich, beide Ziele gleichzeitig zu erreichen, da durch die richtigen Umweltschutzmaßnahmen auch die Betriebskosten sinken können. Schauen wir uns nur einmal beispielhaft drei Bereiche an, in denen IT-Manager Kosten senken und dabei die Umweltbilanz ihres Unternehmens verbessern können.

Das Potenzial elektronischer Geräte voll ausschöpfen
Die riesige Menge an Elektroschrott, die wir täglich produzieren, wird immer mehr zum Problem: Allein 2022 wurden 62 Millionen Tonnen Elektrogeräte entsorgt, was der Ladung von mehr als 1,5 Millionen Lastkraftwagen entspricht. Und diese jetzt schon enorme Menge wird nach Angaben der Vereinten Nationen bis 2030 auf 82 Millionen Tonnen anwachsen.2
Dabei kann man durch nachhaltige Strategien – also indem man zum Beispiel langlebigere Technik verwendet, generalüberholte oder wiederaufbereitete Geräte kauft und Bauteile repariert, statt sie zu ersetzen – nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Gesamtkosten senken. Deshalb konzipiert Brother seine Produkte so, dass sie lange halten und leicht generalüberholt werden können. Außerdem verfügen wir über ein landesweites Netz von Wartungszentren, in denen man seine Geräte von Brother wie Drucker, Etikettierer und Scanner reparieren lassen und dadurch Müll vermeiden kann.
Müllentstehung im ganzen Unternehmen vermeiden
Weniger Müll zu produzieren, kann allen Unternehmen helfen, ihre Kosten zu senken. In diesem Zusammenhang könnten sie sich auch darum bemühen, externe Akkreditierungen zu erhalten, um aller Welt zeigen zu können, wie sehr sie die Kreislaufwirtschaft fördern.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Carbon Trust Standard „Zero Waste to Landfill“, bei dem es darum geht, keine Abfälle mehr auf Deponien zu entsorgen. Dieses Umweltzertifikat wird Unternehmen verliehen, die beste Praktiken im Bereich des Abfallmanagements anwenden und dafür sorgen, dass kein Müll mehr auf der Deponie landet, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Einer der Bereiche, in denen Firmen in dieser Hinsicht wirklich etwas bewegen können, ist der Druck.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner wendet ein durchschnittliches Unternehmen etwa 3 % seiner Gesamtausgaben für Papier auf 3, und die Resource Conservation Alliance fand heraus, dass 40 % der weltweit gefällten Bäume zur Papierherstellung verwendet werden.4
Deshalb können Unternehmen schon durch die Vermeidung unnötiger Ausdrucke sowohl die Umwelt als auch ihr Budget schonen. Dabei helfen bereits kleine, aber effektive Maßnahmen wie die Standardeinstellung des doppelseitigen Drucks am Drucker.
Eine weitere Möglichkeit der effektiven Abfallvermeidung besteht im sogenannten Pull Printing.
Wenn Sie ein Dokument auf einem Drucker ohne Pull-Printing-Funktion ausdrucken, kommt es kurz nach dem Betätigen der Drucktaste aus dem Gerät. Wenn Sie dagegen einen Drucker mit Pull-Printing-Funktion verwenden, können Sie einen Druckauftrag in einer sicheren virtuellen „Warteschlange“ platzieren.
Dort bleibt er so lange gespeichert, bis Sie am Drucker angekommen sind und durch Eingabe einer PIN bzw. eines Passworts oder durch Freigabe durch eine NFC-aktivierte ID-Card bestätigt haben, dass das Dokument nun ausgedruckt werden soll.
Oft erteilt man ja einen Druckauftrag, nur um kurz darauf festzustellen, dass man doch noch etwas am Dokument ändern muss. Dann hat man das erste Dokument unnötig ausgedruckt und dadurch Müll verursacht. Durch Pull Printing lässt sich dies vermeiden und so die Papierverschwendung erheblich verringern. Mit Software wie Brothers Secure Print+ können Sie außerdem verhindern, dass sensible Dokumente für alle sichtbar herumliegen und zu einem Sicherheitsrisiko werden.
Leider nutzen bislang nur 40 % der Unternehmen die Option des Pull Printings, während 60 % diese Chance verpassen.

Energieeffiziente Technologie
Der Energiesektor ist von allen Sektoren weltweit der größte Verursacher von Schadstoffemissionen. Er ist für den Ausstoß von mehr als einem Drittel aller Treibhausgase verantwortlich, die den Klimawandel beeinflussen. Deshalb schützen wir mit allem, was wir tun, um energieeffizienter zu werden, am Ende unseren Planeten.
So schalten sich beispielsweise Drucker von Brother automatisch aus, wenn sie eine gewisse Zeit lang nicht verwendet wurden. Schon das kann den Energieverbrauch eines Unternehmens erheblich senken.
Inzwischen bemühen sich die meisten Technologiehersteller darum, ihre Produkte umweltfreundlicher und energiesparender zu machen. Deshalb sollten Sie beim Kauf neuer Maschinen und Geräte stets Produkten mit Umweltzertifikaten und Energieausweisen den Vorzug geben, die belegen, dass sie hohe Normen in diesem Bereich erfüllen.
Welche Effizienzsteigerungen Sie durch die Anschaffung eines neuen Geräts erzielen, können Sie herausfinden, indem Sie seinen Stromverbrauch an seinem Einsatzort messen und mit dem des Altgeräts vergleichen, das Sie zuvor verwendet haben.
Es ist quasi der „nächste Schritt“ auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und eine perfekte Gelegenheit für IT-Entscheidungsträger, stärker in die strategischen Entscheidungsfindungsprozesse der Geschäftsführung involviert zu werden, um aktiv dazu beitragen zu können, dass sich die Geschäftsergebnisse des Unternehmens verbessern.
In unserem ersten Blogbeitrag in dieser Reihe erfahren Sie, wie Brother Ihnen helfen kann, Ihre Herausforderungen in Sachen ESG und Kostensenkungen zu bewältigen und Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Quellen:
2 Elektroschrottberge wachsen in Rekordtempo weltweit - ZDFheute
3 https://www.linkedin.com/pulse/true-cost-paper-your-business-operations-joe-alvarez/
4 https://datascope.io/en/blog/how-much-paper-waste-is-costing-your-business/